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Europäische Kulturwege

Europäische Kulturwege - Waldsassengau 5 (Waldbüttelbrunn)

1 - START AN DER ALTEN KIRCHE

Die Geschichte der Alten Kirche beginnt mit der ersten Nennung im Jahre 1355. Nach der Zerstörung 1631 im 30jährigen Krieg wurde sie 1653 in etwa der heutigen Form wieder aufgebaut und Ende des 19. Jahrhunderts erweitert. Nach dem Bau der neuen Pfarrkirche 1929 wurde sie profanisiert, 1976 unter Denkmalschutz gestellt und ist heute der Mittelpunkt des Kulturschaffens in Waldbüttelbrunn. Eine Besonderheit besteht darin, dass der Stundenschlag der Uhr nicht mit einer Glocke, sondern mit einer Straßenbahnschiene und einem Hammer geschlagen wird – ein Relikt aus dem 2. Weltkrieg, als die Glocken eingeschmolzen wurden.

2 - SPATZENBRUNNEN

In Waldbüttelbrunn spielt das Dachdeckergewerbe eine so wichtige Rolle, dass es den Bewohnern den Spitznamen „Spoatze“ eingetragen hat. Ende des 19. Jahrhunderts bildeten die Dachdecker die größte Gruppe der im Ort ansässigen, selbständigen Handwerker. In den 1920er Jahren stieg ihre Anzahl im Ort auf 22 an. Dass man im „Dachdeckerdorf“ auf Schieferdachdecken spezialisiert war, ist heute nur noch an wenigen Gebäuden im Ortsbild von Waldbüttelbrunn sichtbar. Der Spatzenbrunnen steht symbolhaft für die „Spoatze“.

3 - NEUE KIRCHE

Ein kleiner Abstecher führ zur „Neuen Kirche“. Sie wurde 1906 geplant, doch der 1. Weltkrieg und die Inflation verzögerten die Verwirklichung bis 1929. Dabei wurde aus Kostengründen auf historisierende Architektur verzichtet und ein moderner Zweckbau errichtet. Die Bartholomäus Kirche gilt als einer der frühesten modernen Kirchenbauten in der Diözese Würzburg. Das Dach wurde von Waldbüttelbrunner Dachdeckern mit Schiefer eingedeckt. Das Innere der Kirche zieren ein Kruzifix des Waldbüttelbrunner Bildhauers Hans Schmitt sowie 14 Kreuzwegstationen, die 1929 von dem Bildhauer Hans Theobald aus Würzburg gefertigt wurde.

4 - HAUS AM HORIZONT

Auf der Hügelkette, die den Horizont des Dorfes nach Süden bildet, verbinden sich ein Haus, eine Blume, ein Mensch, ein Hund und die Sonne zu einer 8 m hohen Skulptur. Das Kunstwerk wurde von der in Waldbüttelbrunn aufgewachsenen Künstlerin Ulrike Hamprecht entworfen. Die Formsprache der Skulptur des „Hauses am Horizont“ basiert auf fast hundert Zeichnungen, die von Kindern aus Waldbüttelbrunn angefertigt wurden. Für Hamprecht stand der Dialog vom Kunstwerk und Umgebung im Mittelpunkt. Für die Skulptur wählte sie einen Standort, der vom Ortsrand gut sichtbar ist und auf einer Linie liegt, die sich nur gegen den Himmel abgrenzt, gleich einer Grenze zwischen zwei Welten.

5 - DREIMÄRKER

Waldbüttelbrunn liegt an einer sehr alten Grenze, die bei den beiden Ersterwähnungen der Schenkungen für das Hochstift Würzburg erwähnt wird. Erst im 16. Jahrhundert wurden mit dem Einsetzen der geometrisch begründeten Landvermessung die noch heute bekannten Grenzsteine gesetzt. Vorher war die Grenze durch einen Graben mit Wall markiert, die sogenannte „Landwehr“. Der Dreimärker, an dem die Gemarkungen von Höchberg, Zell und Waldbüttelbrunn zusammentreffen, ist anlässlich der 1250-Jahr-Feier Waldbüttelbrunns mit einer repräsentativen Variante ergänzt worden.

6 - AM BRÜCKLE

Mit dem 2014 ins Leben gerufene Projekt „Wildbienenschutz Waldbüttelbrunn“ kultiviert die Gemeinde Hecken, Feldgehölze, Feucht- und Trockenbiotope, Blühflächen sowie Magerwiesen und schafft so wichtige Lebensräume für Insekten, Vögel, Kleintiere und Pflanzen. Eine zentrale Rolle spielen Streuobstwiesen, die den stark bedrohten heimischen Wildbienenarten Nahrungsmöglichkeiten bieten. Oberhalb der Infotafel beginnt der Gemeindewald von Waldbüttelbrunn, der einen bemerkenswert hohen Anteil alter und seltener Bäume aufweist. Hier lasen sich sog. Methusalembäume entdecken, die ein besonderes und bisweilen auch bizarres Erscheinungsbild aufweisen. Diese Bäume sind ein Refugium für viele Tierarten wie Eulen, Fledermäuse und Spechte.

Europäische Kulturwege - Waldsassengau 6 (Roßbrunn und Mädelhofen)

Signalhorn - Posthorn - Jagdhorn

Der Titel des Kulturweges ergibt sich aus drei Blechblasinsturmenten, die jeweils für einen Ort stehen und damit eine Verbindung untereinander herstellen.
Das Signalhorn steht für Uettingen, das im Juli 1866 zu einem Kriegsschuaplatz im Preußisch-Österreichischen Krieg wurde. Mit dem Signalhorn wurden bei Kampfhandlungen Befehle weitergegeben.
Das Posthorn erinnert an die Poststation in Roßbrunn (1764-1871). Sein Signal kündigte die Ankunft und Abfahrt der Postkutsche an oder sollte die Öffnung von Stadttoren und Schlagbäumen veranlassen. 1764 wurde die Poststation von Remlingen nach Roßbrunn verlegt.
Das Jagdhorn steht für Mädelhofen und verweist auf das gleichnamige fürstbischöfliche Jagdschloss. Mit dem Jagdhorn wurde der Beginn und das Ende einer Treibjagd angekündigt. Das von Balthasar Neumann um 1723 geplante Jagdschloss Mädelhofen wurde nie zu Ende gebaut. Nach dem Tod des Fürstbischofs Johann Philipp Franz von Schönborn (1673-1724) wurde der Bau eingestellt und abgetragen.
Erst 1990 wurde das Fundament wiederentdeckt und danach freigelegt (Außenstation des Kulturweges).

Start Poststation Rossbrunn

1764 wurde an der Strecke Frankfurt-Würzburg die Poststation von Remlingen nach Roßbrunn verlegt. Ende 18. Jahrhunderts wurde sie an die Familie Horn verkauft, die in der Folgezeit neben der Posthalterei auch eine Brauerei, ein Hotel und eine Gastwirtschaft einrichtete. Anfang des 20. Jahrhunderts verloren die Poststationen durch den vermehrt aufkommenden Zug- und Omnibusverkehr an Bedeutung, weshalb die Poststelle 1923 schloss. Die Familie Horn erwies sich als großer Förderer der umliegenden Orts, u.a. durch die Förderung mehrerer Kirchenbauten. Heute noch tragen die Gebäude die Adresse „Posthäuser“.

Rossbrunn

Roßbrunn erscheint erstmals 1160 in einer Schenkungsurkunde. Im Verlauf des 13. Jahrhunderts entstanden neben anfangs vier weitere zwölf Höfe mit kleinerm Grundbesitz. Bis in die Anfänge des 17. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Grafschaft Wertheim und gelangte dann in den Besitz des Hochstifts Würzburg. 1867 begann man mit dem Bau einer größeren Kirche, die man im neugotischen Stil in der Mitte des Dorfes erbauen ließ.

Mädelhofen

Mädelhofen ist eine Gründung des Frauenklosters Unterzell und wurde erstmals 1465 erwähnt. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ließ der Würburger Fürstbischof Julius Echter Bauern aus Wertheim einquartieren und teilte dabei den Ort in acht Höfe ein. 1896 wurde ein Kirchenbauverein ins Leben gerufen, allerdings konnte erst 1928 die feierliche Grundsteinlegung für die Kirche St. Kilian durchgeführt werden.

Vogelsberg

Auf Initiative des Pfarrers von Roßbrunn wurde auf dem Vogelsberg ein Denkmal für die Gefallenen des Krieges von 1866 errichtet. Das Kreuz aus rotem Sandstein steht auf einem Postament und die Reliefs bilden Kriegsgerät ab. Bereits 1783 hatte man begonnen, den Vogelsberg zu kultivieren. Bis zu Beginnes 20. Jahrhunderts wurden die Steilhänge als Schafweide und die flacheren Lagen als Ackerflächen verwendet. Nach dem Schafweide eingestellt worden war, entstand ein Kiefernwald. Heute ist das Gelände ein Naturschutzgebiet.

Aussenstation Jagdschloss

Auf Mädelhofener Gemarkung liegen die Mauerreste eines Jagdhauses, das sich der Würzburger Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn von Balthasar Neumann 1724 erbauen ließ. Der überraschende Tod des Bischofs kurz nach dem Baubeginn brachte die Pläne zum Erliegen. Die übrig gebliebenen Grundmauern gerieten in Vergessenheit und wurden erst 1990 wieder entdeckt.

Europäische Kulturwege - Waldsassengau 6 (Uettingen)

Freibad / Mühle

Das Freibad wurde 1937/38 in Zusammenarbeit von Gemeinde, Flurbereinigung, Sportverein und Arbeitsdienst aufgebaut. Zunächst wurde das Bad vom Aalbach gespeist und erst 1963 an eine Wasserleitung angeschlossen. In den 1980er Jahren wurde das Schwimmbad dann umfassend saniert.
Die Obere Mühle wird erstmals 1614 erwähnt. Im 18. Jahrhundert gehörten zwei Mühlräder zur Anlage, die Gips ma mahlten, der als Düngemittel in der Landwirtschaft Verwendung fand. 1980 wurde der Mühlbetrieb eingestellt.

Kirchberg Uettingen

Der Kirchberg ist mit 350 m die höchste Erhebung des Waldsassengaus. Im 19. Jahrhundert war er Schauplatz eines Gefechts im Krieg von 1866. Während des Mainfeldzuges stießen am 25. Juli 1866 bayerische und preußische Truppen zusammen. Nachdem die Preußen Uettingen eingenommen hatten, hielten die bayerischen Gruppen den Kirchberg besetzt. Im Morgengrauen begannen die Bayern das Gefecht, mussten ihre Stellung aber unter hohen Verlusten räumen.

Friedhof Uettingen

Die vielen Opfer im Gefecht bei Uettingen von 1866 erzwangen eine Erweiterung des Friedhofs abseits der Kirche. Die zuvor in Massengräbern auf dem Feld bestatteten Gefallen wurden nun innerhalb der neuen Friedhofsmauern erneut zur Ruhe gebettet. Mit 329 bestatteten Soldaten befindet sich in Uettingen der größte Soldatenfriedhof für die Gefallenen im Krieg von 1866 in Deutschland.

Kirchplatz Uettingen

Die erste bzw. letzte Station des Kulturweges befindet sich zwischen Kirche und Schloss. Hier lernen Sie die Ortsgeschichte dieser evangelischen Enklave kennen. Uettingen wird erstmals 752 schriftlich erwähnt. Anfang des 12. Jahrhunderts gelangte der Ort in den Besitz der Grafen von Wertheim. Dadurch wurde Uettingen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts evangelisch. 1625 kam Uettingen in den Besitz der Familie Wolffskeel, die sich 1818 ein Schloss als Sommerresidenz im Ort errichten ließ. Im Zuge der Schlacht bei Uettingen im Krieg von 1866 wurden das Schloss und die Kirche zu Lazaretten umfunktioniert. Wenn Sie hier starten, folgen Sie der Markierung des gelben EU-Schiffchens auf blauem Grund auf einer Länge von 13 km.

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